Fahrerlose Transportsysteme (FTS) sind autonome Fahrzeuge, die Materialien in Produktions- und Logistikumgebungen transportieren. Sie steigern die Effizienz, optimieren Arbeitsabläufe und minimieren Betriebsunterbrechungen. Damit FTS erfolgreich implementiert werden können, müssen technische, rechtliche und organisatorische Anforderungen erfüllt sein.
FTS bieten Unternehmen viele Vorteile, erfordern aber eine durchdachte Planung, um langfristig erfolgreich und sicher zu arbeiten.
Die technischen Spezifikationen eines Fahrerlosen Transportsystems (FTS) sind entscheidend für dessen Leistung und Einsatzmöglichkeiten im Betrieb. Die richtige Auswahl der Komponenten sorgt nicht nur für eine nahtlose Integration in bestehende Abläufe, sondern auch für die Möglichkeit, das System langfristig zu erweitern. Im Folgenden werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Navigationstechnologien und andere zentrale Aspekte.
FTS-Systeme setzen vor allem auf zwei Hauptarten der Navigation: Konturnavigation und spurgeführte Navigation.
Die VDI 2510 Blatt 1 Richtlinie hebt hervor, wie wichtig präzise Standortbestimmung und Lageerfassung für FTS sind. Bei der Auswahl der Navigationstechnologie sollten Unternehmen vor allem darauf achten, wie gut sich das System an Änderungen im Layout anpassen lässt und wie einfach es sich in bestehende Prozesse integrieren kann.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Lasthandhabung. Die Vielseitigkeit eines FTS zeigt sich in den verfügbaren Modulen, die an spezifische Transportanforderungen angepasst werden können. Zu den gängigen Optionen gehören:
Die modularen Aufbauten moderner FTS-Systeme erlauben es, die Fahrzeuge flexibel für verschiedene Anwendungen zu konfigurieren, was sie zu einer vielseitigen Lösung für unterschiedliche Branchen macht.
Ein durchdachtes Energiemanagement ist unverzichtbar, um einen reibungslosen 24/7-Betrieb von FTS zu gewährleisten. Die Wahl der Energiespeichertechnologie beeinflusst dabei maßgeblich die Betriebsdauer, den Wartungsaufwand und die Umweltbilanz. Zu den gängigen Batterietypen gehören:
Zusätzlich gibt es innovative Ansätze wie induktive Energieübertragungssysteme, die Energie drahtlos entlang des Fahrwegs oder an bestimmten Stationen bereitstellen. Diese Technik reduziert den Bedarf an großen Batterien und ermöglicht es Fahrzeugen, Energie während des Betriebs aufzunehmen. Hybride Lösungen, die kontaktlose Energieübertragung mit kleineren Energiespeichern wie Power-Caps kombinieren, sind ebenfalls eine interessante Option. Sie vereinfachen die Infrastruktur und decken kurze Distanzen effizient ab.
Auch Brennstoffzellen, die mit Wasserstoff betrieben werden, bieten eine zukunftsweisende Alternative. Allerdings sind sie derzeit aufgrund der hohen Kosten noch nicht weit verbreitet.
Strategisch platzierte Ladestationen minimieren Standzeiten und sorgen für einen unterbrechungsfreien Betrieb. Bei den Antriebssystemen dominieren permanentmagnetische Gleichstrommotoren, wobei wartungsfreie Wechselstromantriebe mit niedrigen Spannungen (24–96 V) zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Die Sicherheit von Fahrerlosen Transportsystemen (FTS) steht an oberster Stelle. Hierbei dient die ISO 3691-4:2023 als zentrale Richtlinie. Diese Norm bildet die Grundlage für eine detaillierte Risikoanalyse, die für den sicheren Betrieb unerlässlich ist.
Die ISO 3691-4:2023 beschreibt spezifische Sicherheitsmaßnahmen, die sowohl Menschen als auch Anlagen schützen sollen. Da die Anforderungen je nach System variieren, ist es wichtig, dass alle Vorgaben der Norm konsequent in die Planungs- und Umsetzungsprozesse integriert werden.
Ein entscheidender Schritt ist die systematische Risikobeurteilung nach den Vorgaben der Norm. Bereits in der Planungsphase sollten mögliche Gefahren identifiziert und passende Schutzmaßnahmen definiert werden. Abschließend sorgt ein Zertifizierungsprozess, der die Einhaltung der Norm bestätigt, für einen rechtssicheren Betrieb.
Die Integration von Fahrerlosen Transportsystemen (FTS) in bestehende IT-Landschaften ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Automatisierung. Ohne diese Einbindung bleiben FTS nur isolierte Einzellösungen. Hier sind die zentralen Mechanismen für die Anbindung.
Manufacturing Execution Systems (MES) und Enterprise Resource Planning (ERP) Software sind das Rückgrat moderner Produktionsumgebungen. FTS tauschen mit diesen Systemen Echtzeitdaten über Transportaufträge, Bestände und Produktionsfortschritte aus.
Die Verbindung erfolgt üblicherweise über standardisierte Schnittstellen wie REST-APIs oder OPC-UA-Protokolle. Während das MES Transportaufträge an die FTS übermittelt, liefern die Fahrzeuge kontinuierlich Statusinformationen wie erledigte Fahrten, aktuelle Positionen und Ladezeiten zurück.
Ein zentraler Punkt ist die Synchronisation von Produktionsplänen mit den Transportkapazitäten. Wenn das ERP-System beispielsweise eine Eilbestellung registriert, muss diese Information sofort an die FTS-Steuerung weitergeleitet werden, damit Prioritäten angepasst werden können. Diese nahtlose Integration sorgt für eine lückenlose Materialverfolgung vom Wareneingang bis zur Auslieferung.
FTS müssen effizient mit der bestehenden Produktionsinfrastruktur interagieren. Dazu gehören automatisierte Anlagen, Fördersysteme, Lagertechnik sowie Gebäudeelemente wie Aufzüge oder Türen.
Die Fahrzeuge synchronisieren Materialtransporte präzise mit den Maschinenzyklen, um den Produktionsfluss zu unterstützen. Dabei kommen häufig Feldbus-Systeme wie Profinet oder EtherCAT zum Einsatz, die einen zuverlässigen Datenaustausch sicherstellen.
Förderanlagen stellen besondere Herausforderungen an die mechanische und elektronische Abstimmung. FTS müssen ihre Geschwindigkeit an Förderbänder anpassen und den korrekten Übergabezeitpunkt anhand von Sensorsignalen erkennen. Bei der Integration in Aufzugssysteme sind zusätzlich Zugangskontrollsysteme und koordinierte Fahrpläne erforderlich, um Verzögerungen zu minimieren.
Die Vernetzung mit Produktionssystemen birgt Risiken, weshalb Sicherheitsmaßnahmen von Anfang an berücksichtigt werden müssen. Neben der physischen Integration spielt der Schutz der Daten eine entscheidende Rolle.
Verschlüsselte Kommunikationsprotokolle wie TLS 1.3 sind heute Standard für die Datenübertragung zwischen FTS und übergeordneten Systemen. Zudem sollten FTS-Netzwerke durch Firewalls und Netzwerksegmentierung von anderen Bereichen des Unternehmens getrennt sein.
Ein zentrales Identity-Management-System regelt die Zugriffsrechte. Jedes FTS erhält ein individuelles Zertifikat, das regelmäßig erneuert werden muss. Gleichzeitig protokollieren Logging-Mechanismen alle Zugriffe und Datenübertragungen, um spätere Audits zu ermöglichen.
Besonders kritisch sind Produktionsdaten und Bewegungsprofile der FTS. Diese könnten Rückschlüsse auf Produktionskapazitäten und Geschäftsgeheimnisse zulassen. Datenschutzrichtlinien müssen daher klar regeln, welche Daten wie lange gespeichert und wer darauf zugreifen darf.
Ein weiterer wichtiger Aspekt sind Backup-Strategien für Konfigurationen und Betriebsdaten der FTS. Bei einem Systemausfall sollte die Produktion schnell wiederhergestellt werden können, ohne dass wichtige Daten verloren gehen.
In der heutigen Produktionswelt sind Veränderungen an der Tagesordnung. Neue Produktlinien, schwankende Produktionsmengen oder Layoutänderungen gehören zum Alltag. Fahrerlose Transportsysteme (FTS) müssen darauf ausgelegt sein, sich diesen Veränderungen anzupassen – und das möglichst ohne hohe Zusatzkosten. Eine starke IT-Anbindung spielt dabei eine zentrale Rolle, um die nötige Flexibilität und Skalierbarkeit zu gewährleisten. Im Folgenden wird erläutert, wie FTS unterschiedlichste Anforderungen im Transport meistern können.
Ein großer Vorteil moderner FTS ist ihre Fähigkeit, verschiedene Transportaufgaben zu übernehmen. Ob es um kleine Bauteile oder schwere Paletten geht – die Systeme müssen vielseitig einsetzbar sein, ohne dass größere Anpassungen notwendig werden.
Dank modularer Bauweise lassen sich die Fahrzeuge schnell umrüsten. Rollenbahnen können durch Hubvorrichtungen ersetzt werden, Gabelsysteme durch Greifer. Diese Flexibilität ermöglicht es, auf wechselnde Anforderungen zu reagieren, ohne zusätzliche Fahrzeuge anschaffen zu müssen.
Auch die Lastkapazität ist anpassungsfähig. Während ein Fahrzeug standardmäßig 500 kg transportiert, kann es bei Bedarf auf 1.000 kg aufgestockt werden – natürlich unter Berücksichtigung entsprechender Sicherheitsmaßnahmen. Das reduziert die Notwendigkeit, verschiedene Fahrzeugtypen vorzuhalten.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Volumenanpassung. In Branchen wie der Automobilindustrie schwanken Transportmengen stark, je nach Schichtbetrieb oder Produktionsplan. Hier kommt die intelligente Flottensteuerung ins Spiel: Sie sorgt dafür, dass nur die benötigte Anzahl an Fahrzeugen aktiv ist, während andere in den Standby-Modus versetzt werden.
Eine schrittweise Erweiterung der Fahrzeugflotte ist ein zentraler Faktor für die Wirtschaftlichkeit eines FTS. Oft starten Unternehmen mit wenigen Fahrzeugen in einem kritischen Bereich und erweitern das System später auf andere Produktionsbereiche.
Die Steuerungssoftware spielt dabei eine Schlüsselrolle. Während ein einzelnes Fahrzeug relativ einfach zu koordinieren ist, erfordert eine größere Flotte – beispielsweise mit zehn oder mehr Fahrzeugen – komplexe Algorithmen für Routenplanung, Verkehrssteuerung und Ladeprozesse. Diese Funktionen sollten bereits in der Basissoftware enthalten sein, um zukünftige Erweiterungen zu erleichtern.
Kommunikationsprotokolle sind ein weiterer wichtiger Punkt. Mit zunehmender Flottengröße steigt auch die Datenmenge, da jedes Fahrzeug kontinuierlich Informationen wie Position, Status und Routenplanung mit den anderen teilt. Moderne Systeme setzen daher auf dezentrale Kommunikationsstrukturen, die auch bei großen Flotten mit 50 oder mehr Fahrzeugen stabil arbeiten.
Ein entscheidender Aspekt ist die Kompatibilität zwischen verschiedenen Fahrzeuggenerationen. Wenn nach einigen Jahren neue Fahrzeuge mit verbesserten Technologien hinzukommen, müssen diese problemlos mit den bestehenden Fahrzeugen zusammenarbeiten können. Standardisierte Schnittstellen und offene Protokolle machen dies möglich.
Produktionslayouts bleiben selten unverändert. Neue Maschinen, Umbauten oder sogar Standortverlagerungen sind keine Seltenheit. FTS müssen in der Lage sein, solche Layoutänderungen ohne größere Ausfallzeiten zu bewältigen.
SLAM-basierte Systeme (Simultaneous Localization and Mapping) bieten hier deutliche Vorteile. Im Gegensatz zu spurgebundenen Lösungen, bei denen aufwendige Bodenarbeiten nötig sind, können SLAM-Systeme ihre Karten eigenständig aktualisieren. Wird eine Maschine versetzt, erkennt das System die Änderung und passt die Routen automatisch an.
Mit benutzerfreundlichen grafischen Oberflächen lassen sich Routen ohne Programmieraufwand neu definieren. Sperrbereiche oder alternative Fahrwege können schnell eingerichtet werden, und die Änderungen werden in Echtzeit an alle Fahrzeuge übermittelt.
Bei Standortverlagerungen ist die Portabilität der Systemkomponenten entscheidend. Die Ladeinfrastruktur sollte leicht abbaubar und am neuen Standort schnell wieder einsatzbereit sein. Gleichzeitig müssen alle Konfigurationsdaten und Einstellungen exportiert und importiert werden können, um den Betrieb ohne Verzögerungen fortzusetzen.
Auch Wartungsintervalle spielen bei häufigen Systemanpassungen eine Rolle. Änderungen am Layout oder der Flotte können zusätzlichen Verschleiß verursachen. Moderne FTS dokumentieren solche Anpassungen automatisch, sodass Wartungspläne entsprechend angepasst werden können und die Nachverfolgung erleichtert wird.
Nach der erfolgreichen Einführung eines fahrerlosen Transportsystems (FTS) endet die Arbeit nicht. Um Sicherheit und gesetzliche Vorgaben dauerhaft zu gewährleisten, ist eine kontinuierliche Betreuung unerlässlich.
Mit der Inbetriebnahme eines FTS trägt der Betreiber nicht nur die Verantwortung für die technische Funktionalität, sondern auch für die Einhaltung gesetzlicher Anforderungen. Während der Hersteller für die grundlegenden Sicherheitsaspekte sorgt, liegt es in der Verantwortung des Betreibers, sicherzustellen, dass das System langfristig sicher bleibt und weder Mitarbeiter noch Dritte gefährdet.
Die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) schreibt regelmäßige Prüfungen für technische Arbeitsmittel vor. Dabei gibt es verschiedene Intervalle, die unterschiedliche Aspekte des Systems abdecken:
Eine lückenlose Dokumentation aller Wartungs- und Reparaturmaßnahmen ist Pflicht. Moderne FTS bieten oft digitale Wartungssysteme, die an fällige Inspektionen erinnern, Fehler melden und Arbeiten automatisch erfassen.
Vor der Inbetriebnahme eines FTS ist eine detaillierte Gefährdungsbeurteilung erforderlich, die regelmäßig aktualisiert wird. Ziel ist es, Risiken zu identifizieren und geeignete Schutzmaßnahmen zu definieren. Dabei spielen folgende Aspekte eine zentrale Rolle:
Die Gefährdungsbeurteilung muss regelmäßig überprüft werden, insbesondere nach Systemänderungen oder sicherheitsrelevanten Vorfällen. Die daraus resultierenden Schulungen für alle, die mit dem System arbeiten, sind entscheidend für ein sicheres Arbeitsumfeld. Die Zusammenarbeit mit der Berufsgenossenschaft kann dabei wertvolle Unterstützung und praxisnahe Tipps liefern. All diese Maßnahmen sorgen dafür, dass das FTS sicher und effizient in den Arbeitsalltag integriert bleibt.
Die Einführung eines fahrerlosen Transportsystems (FTS) ist ein komplexer Prozess, der eine sorgfältige Planung und schrittweise Umsetzung erfordert. Eine gut durchdachte Herangehensweise ist entscheidend, um das Projekt erfolgreich abzuschließen und langfristig im Unternehmen zu etablieren. Im Folgenden werden die wichtigsten Schritte von der Planung bis zur Inbetriebnahme beschrieben.
Der erste Schritt besteht darin, eine detaillierte Analyse der bestehenden Transportprozesse durchzuführen. Dabei sollten alle relevanten Faktoren berücksichtigt werden: Wie hoch ist das Transportvolumen pro Stunde? Welche Maße und Gewichte haben die Ladungsträger? Welche Geschwindigkeiten und Zeitfenster sind im Produktionsablauf erforderlich? Besonders wichtig ist es, Spitzenlasten und saisonale Schwankungen zu identifizieren, da das System auch in diesen Situationen reibungslos funktionieren muss.
Die Definition der Systemgrenzen legt fest, welche Bereiche das FTS abdecken soll und wo Schnittstellen zu anderen Systemen entstehen. Diese Abgrenzung beeinflusst sowohl die technische Gestaltung als auch die Betriebskosten des Systems.
Schon in der Planungsphase sollte man zukünftige Anforderungen im Blick behalten. Modulare Konzepte, wie die Eddy-Serie von Emm! solutions, bieten hier Flexibilität, da sie sich problemlos an veränderte Bedingungen anpassen lassen, ohne dass eine komplette Neuplanung notwendig wird.
Eine mehrstufige Testphase ist essenziell, um die Funktionalität des Systems zu gewährleisten. Zunächst sollten einzelne Fahrzeuge ohne Last getestet werden, um die Navigation und Sicherheitsfunktionen zu prüfen. Danach folgen Tests mit verschiedenen Lasttypen und -gewichten, bevor das System schrittweise in den Produktionsprozess integriert wird.
Die Pilotphase dient dazu, erste Erfahrungen zu sammeln und mögliche Schwachstellen zu identifizieren. In dieser Phase können notwendige Anpassungen vorgenommen werden, bevor das System vollständig in Betrieb geht.
Parallel dazu sollten Schulungen für die Mitarbeitenden beginnen. Diese Schulungen umfassen nicht nur die Bedienung des Systems, sondern auch ein grundlegendes Verständnis für dessen Funktionsweise und Sicherheitsaspekte. Besonders wichtig ist es, mögliche Ängste und Vorbehalte gegenüber der neuen Technologie abzubauen. Dabei hilft es, die Vorteile für den Arbeitsalltag klar aufzuzeigen.
Ein gestuftes Schulungskonzept ist ideal, um den unterschiedlichen Anforderungen der Mitarbeitenden gerecht zu werden. Bediener lernen die tägliche Handhabung des Systems, während Wartungstechniker tiefere technische Kenntnisse benötigen. Führungskräfte hingegen müssen die wirtschaftlichen Vorteile und Leistungskennzahlen verstehen, um das System optimal steuern zu können.
Trotz sorgfältiger Planung können bei der Einführung eines FTS typische Herausforderungen auftreten, die frühzeitig adressiert werden sollten.
Bauliche Anpassungen sind ein häufiger Stolperstein. Bodenunebenheiten, die für Menschen kaum ein Problem darstellen, können für FTS-Fahrzeuge erhebliche Hindernisse sein. Eine gründliche Standortanalyse vor der Implementierung ist daher unverzichtbar, um Verzögerungen und zusätzliche Kosten zu vermeiden.
Die Akzeptanz der Mitarbeitenden spielt eine zentrale Rolle für den Projekterfolg. Sorgen um Arbeitsplatzsicherheit oder Skepsis gegenüber neuen Technologien können Widerstände hervorrufen. Eine offene Kommunikation über die Ziele und Auswirkungen des Systems sowie die aktive Einbindung der Mitarbeitenden in den Prozess schaffen Vertrauen und fördern die Akzeptanz.
Ein weiteres Problem ist die oft unterschätzte Komplexität der Prozessanpassung. Die Einführung eines FTS erfordert häufig Änderungen in etablierten Arbeitsabläufen, was anfangs zu Effizienzverlusten führen kann. Eine realistische Zeitplanung für die Eingewöhnungsphase und die Bereitschaft, Prozesse schrittweise zu optimieren, sind hier entscheidend.
Auch regulatorische Anforderungen sollten nicht vernachlässigt werden. Die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften, Zertifizierungen und Dokumentationspflichten kann zeitintensiv sein. Eine frühzeitige Abstimmung mit Behörden und Berufsgenossenschaften hilft, Verzögerungen zu vermeiden und das Projekt planmäßig umzusetzen.
Die Einführung eines fahrerlosen Transportsystems (FTS) ist eine komplexe Aufgabe, die eine sorgfältige Abstimmung technischer, organisatorischer und rechtlicher Aspekte erfordert. Damit das System effizient und wirtschaftlich arbeitet, müssen Navigation, Sicherheitstechnik und IT-Integration perfekt ineinandergreifen.
Technische Anforderungen bilden die Grundlage eines erfolgreichen FTS. Die Wahl der passenden Navigationstechnologie, geeignete Lastaufnahmemittel und ein durchdachtes Energiemanagement spielen dabei eine zentrale Rolle. Moderne modulare Konzepte ermöglichen es, Systeme flexibel an unterschiedliche Bedürfnisse anzupassen.
Die Einhaltung von Sicherheitsstandards ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern auch essenziell für die Akzeptanz im Betrieb. Risikoanalysen, CE-Kennzeichnungen und regelmäßige Prüfungen sorgen für einen sicheren Betrieb und minimieren Haftungsrisiken.
Ein oft unterschätzter Bereich ist die IT-Integration und Cybersicherheit. Ohne eine nahtlose Anbindung an MES- und ERP-Systeme bleibt die Automatisierung des Materialflusses unvollständig. Gleichzeitig müssen Datenschutz und IT-Sicherheit von Anfang an berücksichtigt werden, um eine zuverlässige Kommunikation im gesamten FTS-Netzwerk zu gewährleisten.
Ein weiterer Schlüsselfaktor ist die Flexibilität und Skalierbarkeit des Systems. Schon bei der Planung sollten zukünftige Anforderungen bedacht werden, damit das System bei veränderten Produktionsbedingungen problemlos erweitert oder angepasst werden kann. So lassen sich teure Neuanschaffungen vermeiden.
Auch Wartung und Betreiberpflichten spielen eine wichtige Rolle. Regelmäßige Inspektionen, Gefährdungsbeurteilungen und die Schulung der Mitarbeitenden sind nicht nur gesetzliche Vorgaben, sondern auch entscheidend, um die Leistungsfähigkeit des Systems langfristig sicherzustellen.
Eine strukturierte Planung, ergänzt durch Tests und Schulungen, ist der Schlüssel zum Projekterfolg. Herausforderungen wie bauliche Anpassungen oder mangelnde Akzeptanz im Betrieb können durch vorausschauende Maßnahmen und offene Kommunikation gemeistert werden.
Moderne FTS bieten enorme Vorteile für die Intralogistik und verschaffen Unternehmen Wettbewerbsvorteile. Der Erfolg hängt jedoch von einer maßgeschneiderten Lösung ab, die alle Anforderungen – von der Technik bis zur Organisation – berücksichtigt. Nur so können die Automatisierungspotenziale vollständig ausgeschöpft und nachhaltige Effizienzsteigerungen realisiert werden.
Fahrerlose Transportsysteme (FTS) bringen eine Reihe von Vorteilen mit sich, die herkömmliche Logistiklösungen oft nicht bieten können. Sie übernehmen monotone und wiederkehrende Transportaufgaben, was das Personal spürbar entlastet. Das führt nicht nur zu niedrigeren Betriebskosten, sondern hilft auch, den Mangel an Fachkräften abzufedern. Ein weiterer Pluspunkt: FTS können rund um die Uhr arbeiten, was den Materialfluss deutlich effizienter gestaltet.
Ein wichtiger Aspekt ist auch die erhöhte Sicherheit. Da der Transport automatisiert abläuft, sinkt die Wahrscheinlichkeit von Fehlern und Unfällen erheblich. Darüber hinaus schaffen FTS mehr Transparenz in den Logistikprozessen. Das macht Abläufe präziser und besser planbar. Insgesamt tragen diese Systeme wesentlich dazu bei, die Intralogistik zu verbessern und die Produktivität in der Produktion auf ein neues Level zu heben.
Die Einführung eines Fahrerlosen Transportsystems (FTS) in eine bestehende IT- und Produktionsumgebung erfordert sorgfältige Planung und gezielte Anpassungen. Der erste Schritt ist eine gründliche Analyse der aktuellen IT-Landschaft und Produktionsprozesse. Dabei gilt es, Schnittstellen zu identifizieren und mögliche Herausforderungen frühzeitig zu erkennen. Nur so lässt sich eine reibungslose Kommunikation zwischen dem FTS und den vorhandenen Systemen sicherstellen.
Ebenso wichtig ist es, das FTS an die spezifischen Anforderungen der Produktionsumgebung anzupassen. Das umfasst Aspekte wie räumliche Gegebenheiten und die bestehenden Arbeitsabläufe. Nach der Integration sollte das System umfassend getestet werden, um sicherzustellen, dass alle Funktionen wie geplant arbeiten.
Ein weiterer entscheidender Punkt ist die Schulung des Personals. Nur wenn die Mitarbeiter in der Bedienung und Wartung des FTS ausreichend geschult sind, kann ein störungsfreier Betrieb langfristig gewährleistet werden.
Die Einführung eines Fahrerlosen Transportsystems (FTS) erfordert strikte Beachtung gesetzlicher Sicherheitsvorgaben. Hier einige der wichtigsten Aspekte, die berücksichtigt werden müssen:
Darüber hinaus ist es wichtig, dass Mitarbeitende umfassend geschult werden, um den sicheren Umgang mit dem FTS zu gewährleisten. Wo möglich, können abgetrennte Arbeitsbereiche eingerichtet werden, um das Risiko von Unfällen weiter zu reduzieren. Solche Maßnahmen tragen entscheidend dazu bei, ein sicheres Arbeitsumfeld zu schaffen.