Fahrerlose Transportsysteme (FTS) und Automated Guided Vehicles (AGVs) revolutionieren Logistik und Produktion in Deutschland. Mit einem stark wachsenden Marktwert, fortschrittlicher Technologie und zahlreichen Einsatzmöglichkeiten bieten sie spannende Karrierechancen in Technik, Management und IT. Ob Wartung, Softwareentwicklung oder Projektleitung – Fachkräfte profitieren von attraktiven Gehältern und einer dynamischen Branche.
Kernfakten:
FTS und AGVs sind nicht nur effizient, sondern auch eine Antwort auf den Fachkräftemangel und steigende Automatisierungsanforderungen. Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, in diesen zukunftsorientierten Bereich einzusteigen.
Der Bereich der fahrerlosen Transportsysteme (FTS) eröffnet vielfältige Karrieremöglichkeiten – von technischen Wartungsaufgaben bis hin zu strategischen Rollen im Management. Hier treffen traditionelle Ingenieursdisziplinen auf die Welt der Automatisierung und Robotik.
AGV-Techniker sind das Herzstück jeder FTS-Installation. Sie kümmern sich um die Wartung, Überwachung und Behebung von Störungen bei fahrerlosen Fahrzeugen. Ihre Aufgaben umfassen regelmäßige Inspektionen, Software-Updates, die Zusammenarbeit mit Automatisierungsingenieuren und die Dokumentation von Wartungsarbeiten. Ziel ist es, Ausfallzeiten so gering wie möglich zu halten.
Inbetriebnahme-Ingenieure für Roboter-AGV/FTS-Systeme übernehmen anspruchsvollere technische Arbeiten. Sie testen und nehmen AGV-Fahrzeuge in Betrieb, unterstützen bei Vor-Ort-Services und führen eigenständig Fehleranalysen sowie Tests durch. Diese Position erfordert hohe Reisebereitschaft und beinhaltet auch die Schulung und Betreuung von Kunden.
Projektleiter für AGV-Implementierung sind für die Planung und Umsetzung von FTS-Projekten verantwortlich. Sie sorgen für transparente Kommunikation und binden Mitarbeitende aktiv in den Prozess ein. Eine Studie mit 89 Beschäftigten aus zehn deutschen Unternehmen zeigt, dass Projektleiter besonders häufig auf Kommunikation und Mitarbeitereinbindung setzen, um Projekte erfolgreich zu gestalten.
Software-Architekten entwickeln komplexe Softwarelösungen für das Flottenmanagement, die Navigation oder die Steuerung von FTS-Systemen. Diese Rolle erfordert fundierte Programmierkenntnisse, Erfahrung mit Cloud-Architekturen und Führungsqualitäten.
Automatisierungsingenieure verbinden Software und Maschinen. Sie arbeiten an SPS-Programmierung, Industrierobotik und Steuerungssystemen und entwickeln industrielle Automatisierungslösungen.
Diese Berufe spielen eine entscheidende Rolle bei der Weiterentwicklung der Automatisierung. Im nächsten Abschnitt werden die Verantwortlichkeiten und Gehaltsspannen dieser Positionen gegenübergestellt.
Position | Hauptverantwortlichkeiten | Technische Anforderungen | Gehaltsspanne (Deutschland, 2025) |
---|---|---|---|
AGV-Techniker | Wartung, Überwachung, Fehlerbehebung | Elektrotechnik, Robotik, SPS-Programmierung | €42.665 - €72.548 (Durchschnitt: €60.006) |
Inbetriebnahme-Ingenieur | Tests, Kundenbetreuung, Service vor Ort | SPS-Kenntnisse, Automatisierungstechnik | €50.000+ (abhängig von Erfahrung) |
Software-Architekt | Softwareentwicklung, Systemarchitektur | Programmierung, Cloud-Technologien | €58.100 - €123.700 (Durchschnitt: €126.223) |
Projektmanager | Projektsteuerung, Budgetverantwortung | Projektmanagement-Zertifizierungen | €53.800 - €132.500 |
Engineering Manager | Teamführung, strategische Planung | Ingenieurstudium, 5+ Jahre Erfahrung | Durchschnitt: €97.450 |
Die Gehaltsentwicklung hängt stark von der Erfahrung ab. Zum Beispiel verdienen AGV-Techniker in den ersten Berufsjahren durchschnittlich etwa €41.000, während sie mit 5–9 Jahren Berufserfahrung auf etwa €53.513 kommen. Für viele Positionen sind Deutschkenntnisse auf mindestens B2-Niveau (besser C1 für kundenorientierte Tätigkeiten) ein wichtiger Faktor für beruflichen Erfolg und höhere Gehälter in Deutschland.
Neben den beschriebenen Rollen bieten Unternehmen im AGV-Bereich spannende Karriereperspektiven.
Ein Beispiel ist Emm! solutions, ein führender Anbieter maßgeschneiderter fahrerloser Transportsysteme. Unter der Leitung von Gründer Armin Müller entwickelt das Unternehmen modulare FTS-Designs und intelligente Flottenkoordinationssoftware. Mitarbeitende haben die Möglichkeit, an Projekten zu arbeiten, die von der Konzeption bis zur Optimierung reichen. Diese umfassende Erfahrung macht sie zu gefragten Fachkräften.
Die Produktpalette von Emm! solutions umfasst die Eddy-Serie für modulare Unterfahrzeuge, die Igor-Serie für Gabelstapler-Fahrzeuge und die Toni-Serie für Spezialfahrzeuge. Dabei stehen zukunftsorientierte Technologien wie SLAM-Navigation und energieeffiziente Ladesysteme im Fokus.
Interessant ist auch die wirtschaftliche Seite: Die durchschnittliche Investition in ein AGVS liegt bei etwa €650.000. Laut einer Umfrage bewerten 60 % der befragten Experten die Benutzerakzeptanz als „relevant" oder „sehr relevant" für den Erfolg von Digitalisierungsprojekten in der Intralogistik.
Eine erfolgreiche Karriere im Bereich automatisierter, fahrerloser Transportsysteme (AGV) setzt sowohl technisches Know-how als auch eine solide Ausbildung und ausgeprägte Soft Skills voraus. Die genauen Anforderungen variieren je nach Position, doch einige Grundlagen sind für alle Tätigkeiten in diesem Bereich unverzichtbar.
Robotik und Automatisierungstechnik bilden das Herzstück jeder AGV-Karriere. Kenntnisse in Bereichen wie ROS (Robot Operating System), Kinematik, Dynamik und Bahnplanung sind essenziell. Dazu gehören auch Steuerungssysteme, intelligente Softwarelösungen und Prozessautomatisierung.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die IT-Integration. Fachkräfte sollten in der Lage sein, AGV-Systeme mit ERP-, WMS- und MES-Lösungen zu verbinden. Kenntnisse in Datenkommunikation, Schnittstellendesign und der Entwicklung von KI-Algorithmen zur Steuerung sind hier besonders gefragt.
Auch die Navigations- und Sensortechnologie spielt eine zentrale Rolle. Die Beherrschung verschiedener Navigationsmethoden und die Fähigkeit, Daten aus Sensoren wie Kameras, LiDAR und Radar zu kombinieren, ermöglichen eine präzise Echtzeitüberwachung und Hinderniserkennung. Ein Beispiel: Mercedes-Benz setzt im „Drive Pilot“-System mehr als 35 Sensoren ein, um eine zuverlässige Überwachung zu gewährleisten. Das System ist so konzipiert, dass es kritische Fahrzeugfunktionen redundant auslegt.
"Technologien wie robuste Sensoren und ausfallsichere Systeme sind erforderlich, um die extrem anspruchsvolle Umgebung im Straßenverkehr zu bewältigen. Bosch Research konzentriert seine Forschungsanstrengungen auch auf simultane Lokalisierung und Kartierung (SLAM) zur Verfolgung der Position automatisch geführter Fahrzeuge in ihrer Umgebung, digitale Karten und Bewegungsplanung."
– Bosch Global
Darüber hinaus sind Kenntnisse im Systemdesign und Engineering erforderlich. Dazu gehören die Architektur von AGV-Systemen, die Integration von Fahrzeugen, die Planung redundanter Systeme sowie die Infrastrukturentwicklung. Maschinenbau- und Elektrotechnikkenntnisse sind hierbei eine solide Grundlage, insbesondere im Hinblick auf Antriebssysteme, Energiemanagement und Fahrzeugkomponenten.
Sicherheitssysteme sind ein weiterer Schlüsselbereich. Fachkräfte müssen Sicherheitsprotokolle verstehen und sowohl aktive als auch passive Sicherheitskomponenten in ihre Arbeit integrieren.
Neben diesen technischen Fähigkeiten ist eine fundierte Ausbildung ein weiterer Baustein für den Erfolg in diesem Bereich.
Das duale Ausbildungssystem in Deutschland bietet einen hervorragenden Einstieg in die AGV-Branche. Diese Ausbildungsform verbindet Theorie und Praxis über einen Zeitraum von 2 bis 4 Jahren und qualifiziert Absolventen als zertifizierte Fachkräfte.
Für diejenigen, die ihre Karriere weiter vorantreiben möchten, bieten sich erweiterte Qualifikationen auf EQF-Niveau 5 bis 7 an, wie der „Bachelor Professional“ oder „Master Professional“. Diese Abschlüsse ermöglichen nicht nur die Übernahme von Führungsaufgaben, sondern auch die Ausbildung von Nachwuchskräften.
Ein Beispiel für die Bedeutung von Weiterbildungen liefert Samad Hamuch, ein Elektroniker für Automatisierungstechnik aus Spanien. Durch eine Anpassungsqualifizierung in Deutschland konnte er seine Kenntnisse erweitern und seine ausländische Ausbildung hierzulande anerkennen lassen.
Branchenspezifische Schulungen sind ebenfalls von großem Nutzen. ProLog Automation bietet beispielsweise eine herstellerunabhängige FTS-Grundschulung für 490 € an, die sich auf Grundlagen, Systemfunktionen und Fehlerbehebung konzentriert.
"Die FTS-Schulung ermöglichte es uns, technischen Austausch zu diskutieren, offene Fragen zur FTS-Implementierung, Arbeitssicherheit und rechtlichen Bestimmungen zu klären, und die FTS-Experten Volker Single und Holger Scholz konnten gemeinsam mit dem LISTA-Team praktische Lösungen entwickeln."
– A. Hembsch, CEO, LISTA Deutschland
Auch Zertifizierungen im Bereich funktionale Sicherheit sind entscheidend, insbesondere da automatisierte Systeme oft sicherheitskritisch sind. TÜV Rheinland bietet hierfür die Qualifikationen „Functional Safety Engineer“ und „Functional Safety Technician“ an.
Bildungsweg/Zertifizierung | Beschreibung | Relevanz für den AGV/FTS-Sektor |
---|---|---|
Duale Ausbildung | 2–4 Jahre, Theorie und Praxis kombiniert | Solide Grundlage für technische Positionen |
Bachelor Professional | Berufliche Weiterbildung (EQF 6) | Führungsaufgaben und Spezialisierungen |
FTS-Grundschulung | Herstellerunabhängig, 490 € | Praktisches Wissen für Servicetechniker |
Functional Safety Engineer | TÜV-Zertifizierung für Sicherheitsexperten | Wichtig für Systemdesign und Wartung |
Neben fachlichen Qualifikationen spielen auch soziale Kompetenzen eine wichtige Rolle.
Kommunikationsstärke ist unverzichtbar, da AGV-Projekte oft eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Disziplinen erfordern. Technische Konzepte müssen klar und verständlich präsentiert werden können – Deutschkenntnisse auf mindestens B1-Niveau sind dabei häufig eine Voraussetzung.
Auch Problemlösungsfähigkeiten sind essenziell, da AGV-Systeme in der Regel an die spezifischen Anforderungen und Herausforderungen der jeweiligen Umgebung angepasst werden müssen. Wer flexibel denkt und kreative Lösungen findet, ist hier klar im Vorteil.
Wenn wir uns die Fähigkeiten und Qualifikationen ansehen, die für den Umgang mit fahrerlosen Transportsystemen (AGVs) erforderlich sind, wird schnell klar, wie stark diese Technologien den Arbeitsalltag in verschiedenen Branchen beeinflussen. In Deutschland sind AGVs längst ein fester Bestandteil moderner Produktions- und Logistikprozesse.
Die Automobilindustrie ist in Deutschland Vorreiter beim Einsatz von AGVs. Ein beeindruckendes Beispiel ist die Mercedes-Benz Factory 56, wo über 500 AGVs Komponenten zu den Produktionslinien für S-Klasse, Maybach und EQS transportieren. Diese hochautomatisierten Abläufe schaffen Bedarf an Fachkräften, die sich mit Systemintegration, Wartung und Optimierung auskennen.
„Das Projekt läuft sehr gut. Die Reach-Trucks erkennen alle Container korrekt und die IT-Schnittstellen versorgen die automatisierten Trucks kontinuierlich mit Aufgaben. Wir konnten die spezifizierte Leistung für beide Trucks jeden Tag erreichen und zeitweise sogar übertreffen."
– Stefan Meier, Logistikplaner, Audi
Auch in der Logistik- und Lagerbranche gibt es zahlreiche Karrieremöglichkeiten. Bei der Joseph Dresselhaus GmbH & Co. KG in Herford sorgen über 55 mobile Roboter für einen reibungslosen Materialfluss – von der Warenannahme über das Hochregallager bis hin zum Warenausgang. Solche Systeme erfordern Experten für Intralogistik, Flottenmanagement und Technik.
Im produzierenden Gewerbe setzen Unternehmen wie KNOLL Maschinenbau AGVs ein, um interne Transporte zu automatisieren. Diese Systeme übernehmen täglich bis zu 100 Transporte über Strecken von etwa 600 Metern und entlasten so die Mitarbeiter, die sich auf andere Aufgaben konzentrieren können.
Die Gesundheitsbranche entwickelt sich ebenfalls zu einem wichtigen Einsatzgebiet für AGVs. In Krankenhäusern können diese Systeme je nach Größe der Einrichtung zwischen 300 und 2.000 Transporte täglich bewältigen. Das eröffnet neue Möglichkeiten für Techniker, die sich auf medizinische Umgebungen spezialisieren möchten.
Neben diesen branchenspezifischen Anwendungen liegt der Fokus auf der Optimierung von Materialflüssen und der Steigerung der Effizienz in nahezu allen Bereichen.
Ein zentraler Einsatzbereich von AGVs ist die Materialflussoptimierung. Zum Beispiel setzt die Roman Mayer Logistik GmbH in Nürnberg zwei AGVs ein, um Paletten zwischen Sortierarbeitsplätzen und einer automatisierten Wickelmaschine zu transportieren.
Ein weiterer Bereich ist die Lagerautomatisierung, die vor allem im E-Commerce eine große Rolle spielt. Bei SportOkay.com konnten durch den Einsatz von AGVs die täglichen Laufwege der Mitarbeiter um über 80 % reduziert und gleichzeitig die Fehlerquote gesenkt werden.
In der Produktionslogistik erweisen sich AGVs als äußerst flexibel. Sie übernehmen den Transport von kritischen Komponenten in der Endmontage und bewältigen dabei täglich über 100 Transporte zu unterschiedlichen Zielen.
Eine Integration mit bestehenden IT-Systemen wie ERP-, WMS- und MES-Software sorgt dafür, dass Arbeitsabläufe nahtlos funktionieren. Diese Verbindung schafft zudem neue Jobprofile für IT-Spezialisten mit Automatisierungskenntnissen.
Jede dieser Anwendungen bringt sowohl Vorteile als auch Herausforderungen mit sich, wie die folgende Übersicht zeigt.
Branche | Hauptvorteile | Typische Herausforderungen | Jobmöglichkeiten |
---|---|---|---|
Automobilindustrie | Präzise und automatisierte Produktion, Just-in-Time-Lieferungen | Komplexe Integration in bestehende Fertigungsanlagen | Systemintegratoren, Sicherheitsingenieure, Produktionsplaner |
Logistik & Lager | Verbesserter Materialfluss, 24/7-Betrieb | Anpassung an schwankende Auftragsvolumen | Flottenmanager, Wartungstechniker, Logistikplaner |
Produktion | Entlastung der Mitarbeiter, kontinuierliche Versorgung | Koordination komplexer Transportrouten | Automatisierungstechniker, Prozessoptimierer, Systemadministratoren |
Einzelhandel | Schnellere Regalauffüllung, effizientere Auftragsabwicklung | Abstimmung mit manuellen Prozessen | E-Commerce-Spezialisten, Kommissionierungsexperten |
Gesundheitswesen | Zuverlässige Medikamententransporte, Entlastung des Personals | Strikte Hygienevorschriften, komplexe Gebäudestrukturen | Medizintechnik-Spezialisten, Compliance-Manager |
„Die erwarteten Einsparungen sind auch eingetreten. Darüber hinaus hat sich auch die Zuverlässigkeit dank der Automatisierung erhöht. Es gibt weniger Fehler und die Prozesse laufen effizienter ab – wesentliche Optimierungen, um in einem hart umkämpften Markt weiterhin führend zu bleiben."
– Van Trijen, Supply Chain Manager, Tarkett
Das Verständnis dieser branchenspezifischen Anforderungen und Besonderheiten ist entscheidend für alle, die eine Karriere im Bereich der AGV-Technologien anstreben.
Der Einstieg in die Welt der fahrerlosen Transportsysteme (AGVs) bietet spannende Möglichkeiten, erfordert jedoch gezielte Weiterbildung. Die raschen technologischen Entwicklungen schaffen nicht nur neue Chancen, sondern stellen Fachkräfte auch vor anspruchsvolle Aufgaben.
Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre Karriere in diesem Bereich erfolgreich starten und ausbauen können.
Ein Quereinstieg ist oft möglich und wird von vielen Unternehmen geschätzt. Fachkräfte aus den Bereichen Automatisierungstechnik, Robotik und IT sind besonders gefragt. Praktika, Trainee-Programme und duale Ausbildungen bieten hervorragende Möglichkeiten, erste Erfahrungen zu sammeln und sich zu spezialisieren.
Weiterbildung spielt eine Schlüsselrolle für den langfristigen Erfolg. Techniker- und Meisterschulen bieten inzwischen spezialisierte Kurse in Bereichen wie Intralogistik und Automatisierungstechnik an. Auch Fernlehrgänge und Online-Kurse ermöglichen es, berufsbegleitend neue Qualifikationen zu erwerben. Eine frühe Spezialisierung – sei es auf Hardware-Entwicklung, Softwarelösungen oder Projektmanagement – hilft, sich als Experte zu etablieren und die Karrierechancen zu verbessern.
Diese Wege bereiten Sie optimal auf die dynamischen Anforderungen der Branche vor.
Technologische Innovationen prägen die Zukunft der AGV-Branche und eröffnen spannende Karriereperspektiven:
Diese Entwicklungen zeigen, wie technische Fortschritte die Karrieremöglichkeiten in der AGV-Branche erweitern.
Der Markt für AGV-Lösungen wächst rasant. Prognosen zufolge wird der Marktwert von 2,5 Mrd. USD im Jahr 2024 auf 6,5 Mrd. USD im Jahr 2033 steigen, mit einer jährlichen Wachstumsrate von 12,5 %. Dieses Wachstum eröffnet kontinuierlich neue Arbeitsplätze.
Die Lagerautomatisierung wird bis 2025 um 150 % zulegen. Amazon hat bereits 750.000 AGVs im Einsatz – ein beeindruckendes Beispiel für das Potenzial dieses Marktes. Gleichzeitig führt der Fachkräftemangel dazu, dass 76 % der Supply-Chain-Operationen beeinträchtigt sind. Automatisierte mobile Roboter (AMRs) tragen dazu bei, jährliche Einsparungen von 1,69 Milliarden USD bei Verletzungskosten zu realisieren.
Die Akzeptanz von Automatisierung ist hoch: 85 % der Mitarbeiter glauben, dass automatisierte Systeme die Teamarbeit verbessern, und 90 % vertrauen darauf, dass diese bessere Entscheidungen ermöglichen.
Lebenslanges Lernen ist unverzichtbar geworden. Unternehmen investieren verstärkt in Upskilling-Programme und Kooperationen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Zudem verändert die Connected Worker-Technologie die Interaktion mit AGV-Systemen. Smartphones, Tablets und Smart Glasses bieten Echtzeitanleitungen und visuelle Unterstützung, was die Effizienz und Sicherheit in Produktions- und Logistikprozessen erhöht.
Der Bereich der fahrerlosen Transportsysteme (AGV) entwickelt sich rasant zu einem der vielversprechendsten Karrierefelder. Der deutsche Markt für AGVs wird voraussichtlich von 1,0 Mrd. USD im Jahr 2024 auf 1,9 Mrd. USD bis 2033 anwachsen – das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von 8,4 %. Dieser Boom wird durch gesellschaftliche Herausforderungen wie den Fachkräftemangel weiter befeuert.
Schon jetzt ist der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften enorm. Bis 2030 könnten allein in Deutschland 80.000 Busfahrer fehlen. Auch in der Industrie zeigt sich ein ähnliches Bild: 2023 meldete die Europäische Union einen Mangel von über 1,5 Millionen Industriearbeitern in Ländern wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Hinzu kommt, dass 2020 in Deutschland durchschnittlich 126 Arbeitsunfälle pro Tag im Zusammenhang mit Gabelstaplern und Flurförderzeugen registriert wurden. Solche Risiken können durch den Einsatz von AGV-Systemen erheblich reduziert werden.
„Technologien im Bereich des autonomen und vernetzten Fahrens werden die Mobilität revolutionieren. Sie können dazu beitragen, die Verkehrssicherheit zu erhöhen, den öffentlichen Nahverkehr zu stärken, Verbindungen in ländliche Gebiete zu verbessern... Sie könnten auch dazu beitragen, künftige Engpässe bei Berufskraftfahrern im Personen- und Güterverkehr zu mildern und damit langfristig zur Aufrechterhaltung eines umfassenden Mobilitätsangebots beizutragen."
Die Fortschritte in der AGV-Technologie schaffen eine Vielzahl neuer Berufsmöglichkeiten. Bis 2024 werden mehr als 40 % der AGVs in Europa mit KI-basierten Navigations- und Wartungssystemen ausgestattet sein. Doch der Aufbau solcher Systeme erfordert spezialisierte Fähigkeiten. Jan Becker, CEO von Apex.AI, hebt hervor:
„Wir benötigen sehr spezifische Talente in unserem Unternehmen. Der Aufbau von Echtzeit- und zuverlässigen eingebetteten Systemen ist etwas, das man normalerweise nicht an der Universität lernt. Es erfordert zusätzliche Anstrengungen, um diese Fähigkeiten zu erwerben."
Deutschland nimmt hier eine Vorreiterrolle ein. Die Bundesregierung verfolgt eine klare Strategie, um das Land als Weltmarktführer im autonomen Fahren zu etablieren. Projekte wie ALIKE in Hamburg (bis zu 2.000 autonome Fahrzeuge bis Ende des Jahrzehnts), KIRA in Darmstadt und MINGA in München zeigen, wie diese Vision Realität wird.
Die zunehmende Automatisierung und Digitalisierung treiben die Nachfrage nach hochqualifizierten Arbeitskräften in Bereichen wie Datenanalyse, Softwareentwicklung und Machine Learning voran. Sascha Meyer, CEO von MOIA, betont:
„Die Optimierung von Stadtflotten erfordert Daten, und das bedeutet, dass wir Dateningenieure, algorithmische Ingenieure und Machine-Learning-Ingenieure benötigen, die die gesammelten Daten verstehen und Automatisierung ermöglichen können."
Auch Olga Nevska von Telekom MobilitySolutions beschreibt, wie sich die Anforderungen verändern:
„Beim Übergang von einer dieselbetriebenen Flotte zu einer elektrischen AV-Flotte hat sich auch das erforderliche Kompetenzprofil verschoben. Wir suchen zunehmend Talente in den Bereichen Datenanalyse, Softwareentwicklung und Kundenerfahrung."
Neben den technologischen Fortschritten bieten AGV-Systeme auch wirtschaftliche Vorteile. Obwohl die Investitionskosten für solche Systeme zwischen 200.000 und 500.000 Euro liegen, können sie die Betriebskosten erheblich senken – wie das Beispiel von Dromos zeigt.
Deutschland trägt zudem 27 % zu den weltweiten Studien über die Integration von Lean Production und Industrie 4.0 bei. Die Kombination aus AGV-Technologie und nachhaltigen Automatisierungslösungen schafft ein ideales Umfeld für berufliche Entwicklung in einem Markt, der kontinuierlich wächst.
Die Aussichten sind klar: Sascha Meyer von MOIA ist überzeugt, dass „wir innerhalb von fünf bis sieben Jahren autonome Fahrzeuge in europäischen Städten sehen werden". Für Fachkräfte bedeutet das eine Karriere in einem dynamischen Bereich, der nicht nur gesellschaftliche Herausforderungen bewältigt, sondern auch technologische Fortschritte und nachhaltige Lösungen vorantreibt.
Wer im Bereich fahrerloser Transportsysteme durchstarten möchte, braucht vor allem technisches Know-how und praktische Erfahrung in Automatisierung und Intralogistik. Besonders gefragt sind Kenntnisse in Bereichen wie Robotik, Künstliche Intelligenz (KI), RFID-Technologie und 3D-Druck. Eine solide Basis bietet eine technische Ausbildung, etwa ein Studium oder eine Lehre in Mechatronik, Elektrotechnik oder Automatisierungstechnik.
Doch technisches Wissen allein reicht nicht aus. Analytisches Denken, Problemlösungsfähigkeit und Teamfähigkeit spielen ebenfalls eine große Rolle. Wer zudem Erfahrung in der Planung und Optimierung automatisierter Prozesse mitbringt, hat beste Chancen, in diesem zukunftsorientierten Feld erfolgreich zu sein.
Fahrerlose Transportsysteme (FTS) bieten spannende Möglichkeiten für Karrieren in Bereichen wie Logistik, verarbeitender Industrie, Lebensmittel- und Getränkeproduktion sowie im Handel und in Distributionszentren. Immer mehr Unternehmen setzen auf Automatisierung, um Abläufe effizienter zu gestalten und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Gerade in Deutschland, einem der weltweit führenden Standorte für Industrie und Technologie, wächst der Bedarf an Fachkräften in diesem Bereich stetig. Wer die passenden Qualifikationen mitbringt und sich auf neue Technologien einlässt, kann in dieser zukunftsorientierten Branche eine Schlüsselrolle übernehmen.
Die Gehälter im Bereich fahrerlose Transportsysteme in Deutschland variieren je nach Berufserfahrung und Position erheblich. Servicetechniker oder Inbetriebnehmer verdienen in diesem Bereich durchschnittlich mindestens 33.700 € pro Jahr. Fachkräfte in der Logistik können mit einem jährlichen Einkommen von etwa 39.242 € rechnen. Besonders erfahrene Fachkräfte in Transport- und Logistikberufen erreichen sogar Gehälter von bis zu 57.252 €.
In leitenden Positionen oder bei spezialisierten Tätigkeiten, vor allem im Bereich der Automatisierung, sind die Gehälter oft noch höher. Die Branche zeigt eine kontinuierlich positive Entwicklung bei den Verdienstmöglichkeiten, insbesondere in technischen und managementbezogenen Aufgabenbereichen. Mit zunehmender Erfahrung und erweiterten Qualifikationen steigen die Aussichten auf noch attraktivere Gehälter deutlich.