Fahrerloses Transportsystem kaufen: Worauf Sie achten sollten

Ein Fahrerloses Transportsystem (FTS) kann Ihre Logistik revolutionieren, indem es Prozesse automatisiert, Kosten senkt und Fehler minimiert. Doch der Kauf eines solchen Systems erfordert sorgfältige Planung. Hier sind die wichtigsten Punkte:

Ein durchdachter Ansatz sichert den Erfolg und langfristigen Nutzen eines FTS.

Fahrerlose Transportsysteme | 5 Tipps für die erfolgreiche Einführung von FTS

Wichtige Faktoren bei der Auswahl eines Fahrerlosen Transportsystems

Die Auswahl eines Fahrerlosen Transportsystems (FTS) ist keine Entscheidung, die man leichtfertig treffen sollte. Sie erfordert eine gründliche Analyse technischer und betrieblicher Anforderungen, um sicherzustellen, dass das System nicht nur implementiert werden kann, sondern auch langfristig effizient arbeitet.

Systemkompatibilität mit bestehender Infrastruktur

Ein FTS muss sich problemlos in Ihre bestehende IT-Umgebung einfügen. Dies umfasst die Integration in MES- und ERP-Systeme, damit Transportaufträge automatisch empfangen und Statusmeldungen übermittelt werden können.

Ein genauer Blick auf die Schnittstellen Ihres WMS ist unerlässlich. Viele moderne Systeme unterstützen Standard-Protokolle wie REST-APIs, OPC-UA oder TCP/IP-Verbindungen. Doch die technische Kompatibilität allein reicht nicht aus. Auch physische Gegebenheiten wie schmale Gänge, unterschiedliche Bodenbeläge oder bauliche Einschränkungen (z. B. niedrige Türen oder begrenzte Aufzugskapazitäten) müssen berücksichtigt werden.

Ein stabiler Datenaustausch ist ebenso wichtig. Eine durchgehende WLAN-Abdeckung sorgt dafür, dass es nicht zu Kommunikationsproblemen kommt. Sobald die Schnittstellen und die Infrastruktur geklärt sind, stellt sich die Frage nach der richtigen Navigationstechnologie.

Die Navigationstechnologie ist ein zentraler Faktor, der die Flexibilität und Zuverlässigkeit eines FTS maßgeblich beeinflusst. Jede Technologie hat ihre Stärken und Schwächen, die je nach Einsatzbereich unterschiedlich ins Gewicht fallen.

Navigationstechnologie Vorteile Nachteile Beste Anwendung
SLAM (Simultaneous Localization and Mapping) Keine feste Infrastruktur, flexibel, selbstlernend Höhere Kosten, komplexe Einrichtung Dynamische Umgebungen mit häufigen Veränderungen
Laser-Navigation Präzise, bewährt Benötigt Referenzmarkierungen, aufwendige Installation Strukturierte Lager mit festen Routen
Optische Führung Günstig, einfach zu installieren, wartungsarm Kaum flexibel, dauerhafte Bodenmarkierungen nötig Einfache Punkt-zu-Punkt-Transporte

Die SLAM-Technologie sticht besonders hervor, da sie Umgebungskarten eigenständig erstellt und sich an Veränderungen anpasst. Laser-Navigation hingegen punktet durch ihre Präzision, was sie ideal für Bereiche mit engen Toleranzen macht. Für einfachere Anwendungen kann die optische Führung eine kosteneffiziente Wahl sein.

Skalierbarkeit und Zukunftsplanung

Ein gutes FTS sollte mit Ihrem Unternehmen wachsen können. Modulare Architekturen ermöglichen es, das System schrittweise zu erweitern, ohne bestehende Prozesse zu stören. Das betrifft sowohl die Anzahl der Fahrzeuge als auch deren Ausstattung.

Flexibilität ist hier das Stichwort. Fahrzeuge mit austauschbaren Aufbauten wie Rollen, Hubvorrichtungen oder Greifarmen machen das System vielseitig und anpassbar an wechselnde Produktionsbedingungen. Gleichzeitig sollte die Flottenmanagement-Software auch bei wachsender Fahrzeuganzahl effizient arbeiten und über intelligente Lastverteilungsmechanismen verfügen.

Neben der technischen Skalierbarkeit ist auch eine präzise Kostenplanung entscheidend.

Kostenanalyse und Total Cost of Ownership (TCO)

Die Gesamtkosten eines FTS gehen weit über den Anschaffungspreis hinaus. Zu den laufenden Kosten zählen Softwarelizenzen, Installation, Inbetriebnahme, Energiekosten, Wartung und regelmäßige Updates. Moderne, energieeffiziente Technologien können dabei helfen, die Betriebskosten zu senken.

Zusätzlich bieten FTS oft indirekte Einsparpotenziale: Sie reduzieren manuelle Arbeitsprozesse, senken Personalkosten und minimieren Transportschäden. Finanzierungsmodelle wie Leasing oder nutzungsbasierte Abrechnungen können die Investitionskosten überschaubar halten und die Liquidität schonen.

Sicherheitsstandards und Compliance

In Deutschland ist die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften wie DIN EN ISO 3691-4 und DIN EN 1525 ein Muss. Diese Normen legen die Sicherheitsanforderungen für FTS fest.

Ein zentraler Sicherheitsaspekt sind Sensoren. Moderne Systeme nutzen etwa Lidar-Scanner, die Hindernisse frühzeitig erkennen und darauf reagieren können. Diese Technologie ist entscheidend, um eine sichere und zuverlässige Steuerung der Fahrzeuge zu gewährleisten.

Anpassungs- und Integrationsmöglichkeiten

Ein Fahrerloses Transportsystem (FTS) lässt sich präzise auf die Anforderungen Ihres Betriebs zuschneiden. Während Standardlösungen oft nur begrenzte Möglichkeiten bieten, erlauben maßgeschneiderte Systeme eine nahtlose Einbindung in bestehende Prozesse. Dabei spielt nicht nur die technische und finanzielle Ebene eine Rolle, sondern auch die Fähigkeit, flexibel auf Veränderungen zu reagieren – ein klarer Vorteil im Wettbewerb.

Fahrzeug-Anpassungsmöglichkeiten

Moderne FTS-Fahrzeuge bieten eine Vielzahl an Anpassungsoptionen. Die Grundausstattung kann durch unterschiedliche Aufbauten und Module erweitert werden, um nahezu jeden Transportbedarf zu decken. Rollenförderer sind ideal für den Transport von Kartons und Behältern, während Hubvorrichtungen schwere Lasten präzise bewegen und positionieren können.

Durch austauschbare Handhabungsmodule wird die Vielseitigkeit der Fahrzeuge erhöht. So können beispielsweise Gabelzinken für Paletten gegen Rollen für kleinere Teile ausgetauscht werden, wodurch der Fuhrpark effizienter genutzt wird.

Auch die Bauweise der Fahrzeuge lässt sich individuell anpassen. Für schmale Gänge eignen sich kompakte Modelle mit geringer Spurbreite, während größere Lasten breitere Plattformen erfordern. Die Traglast spielt dabei eine zentrale Rolle – von leichten bis hin zu schweren Transportaufgaben ist alles möglich.

Spezielle Greifvorrichtungen erweitern die Einsatzmöglichkeiten zusätzlich. Roboterarme übernehmen komplexe Handhabungsaufgaben, während Vakuumsysteme empfindliche Materialien sicher transportieren. Dadurch werden aus einfachen Transportfahrzeugen intelligente Systeme für anspruchsvolle Aufgaben.

Vorteile modularer Systemarchitektur

Neben der Anpassung einzelner Fahrzeuge bietet die modulare Systemarchitektur entscheidende Vorteile. Unternehmen können schrittweise investieren und das System nach Bedarf erweitern. Anstatt hohe Anfangskosten zu tragen, ist es möglich, mit wenigen Fahrzeugen zu starten und diese später auszubauen.

Ein weiterer Vorteil ist die einfache Nachrüstung neuer Technologien. Wenn beispielsweise eine fortschrittliche Navigationstechnologie verfügbar wird, können einzelne Fahrzeuge aufgerüstet werden, ohne das gesamte System zu ersetzen.

Modulare Systeme eignen sich auch für den Einsatz in unterschiedlichen Bereichen eines Betriebs. Ein System kann sowohl in der Produktion als auch im Lager verwendet werden, wobei die Fahrzeuge jeweils an die spezifischen Anforderungen angepasst werden. Diese Flexibilität sorgt für eine höhere Auslastung und Wirtschaftlichkeit.

Auch die Wartung profitiert von der modularen Bauweise. Defekte Module können schnell ausgetauscht werden, ohne das gesamte Fahrzeug außer Betrieb zu setzen. Das minimiert Ausfallzeiten und erhält die Produktivität.

IT- und Flottenmanagement-Integration

Die Integration in bestehende IT-Systeme ist ein zentraler Erfolgsfaktor für jedes FTS-Projekt. Moderne Systeme müssen mit ERP-Systemen kommunizieren können, um Transportaufträge automatisch zu empfangen und Statusmeldungen zu übermitteln.

Besonders Warehouse Management Systeme (WMS) stellen hohe Anforderungen. Ein FTS muss in der Lage sein, Lagerplätze zu identifizieren, Bestände zu verwalten und Kommissionieraufträge effizient abzuarbeiten.

Die Flottenkoordination erfolgt über intelligente Software, die Aufträge optimal auf verfügbare Fahrzeuge verteilt. Dabei werden Faktoren wie Batterieladestand, aktuelle Position und Fahrzeugausstattung berücksichtigt. Das führt zu kürzeren Transportzeiten und einer besseren Ressourcennutzung.

Dank Echtzeitüberwachung behalten Betreiber den Überblick über den Systemstatus. Dashboards liefern wichtige Kennzahlen wie Durchsatz, Verfügbarkeit und Energieverbrauch. Störungen werden sofort gemeldet, sodass schnell Maßnahmen ergriffen werden können.

Die Integration von Predictive Maintenance ist ein weiterer Vorteil. Durch die Analyse von Sensordaten können Verschleißerscheinungen frühzeitig erkannt werden. So lassen sich Wartungsarbeiten besser planen und ungeplante Ausfälle vermeiden.

Mit Ferndiagnose-Funktionen können Hersteller das System aus der Ferne überwachen und bei Problemen unterstützen. Das beschleunigt die Fehlerbehebung und reduziert den Bedarf an Vor-Ort-Einsätzen. Diese Funktionen machen das FTS zukunftssicher und effizient.

Umsetzungsschritte für den Erfolg

Um ein System erfolgreich zu implementieren, ist eine strukturierte Herangehensweise entscheidend. Eine klare Planung reduziert Risiken und stellt sicher, dass das System die gewünschten Ergebnisse liefert. Mit einem durchdachten Plan wird gewährleistet, dass das System effizient arbeitet und die Erwartungen erfüllt.

Bedarfsanalyse und Prozessanalyse

Der erste Schritt besteht aus einer detaillierten Untersuchung der aktuellen Materialflussprozesse. Dabei werden alle Transportwege dokumentiert, Engpässe identifiziert und ineffiziente Abläufe aufgedeckt. Wichtige Kennzahlen wie Transportvolumen, Distanzen, Personalkosten und bestehende Engpässe werden erfasst, um den tatsächlichen Optimierungsbedarf zu bestimmen.

Eine Arbeitsplatzanalyse zeigt, welche Aufgaben Mitarbeiter von produktiveren Tätigkeiten abhalten. Oft wird deutlich, dass qualifizierte Fachkräfte viel Zeit mit einfachen Transportaufgaben verbringen – Zeit, die besser genutzt werden könnte.

Auch die Infrastruktur muss genau analysiert werden. Aspekte wie Gangbreiten, Bodenbeschaffenheit, Türbreiten und Höhenbeschränkungen spielen eine wichtige Rolle. Ebenso sollte die Verfügbarkeit von Ladestationen geprüft werden.

Am Ende dieser Phase steht die Definition klarer Ziele. Soll die Transportkapazität erhöht werden? Geht es primär um Kostensenkungen oder die Entlastung der Belegschaft? Klare Zielvorgaben erleichtern die spätere Erfolgsmessung und geben der Umsetzung eine klare Richtung.

Nach dieser umfassenden Analyse folgt ein entscheidender Schritt: der Pilottest.

Pilottest und Leistungsvalidierung

Die nächste Phase ist die Pilotphase, die in einem begrenzten Bereich durchgeführt wird. Hier wird überprüft, ob das System unter realen Bedingungen die gewünschten Ergebnisse liefert. Ein solcher Test dauert in der Regel mehrere Wochen und umfasst verschiedene Szenarien.

Während des Pilottests werden alle relevanten Kennzahlen erfasst, darunter Transportzeiten, Durchsatz, Verfügbarkeit und Energieverbrauch. Auch die Reaktionen der Mitarbeiter auf das neue System werden dokumentiert, da ihre Akzeptanz ein entscheidender Faktor für den langfristigen Erfolg ist.

Das System sollte unter unterschiedlichen Lastbedingungen getestet werden, um seine Zuverlässigkeit sicherzustellen. Besonders wichtig sind Tests bei hoher Auslastung, wenn mehrere Fahrzeuge gleichzeitig im Einsatz sind und koordiniert werden müssen.

Auch Störungsszenarien sind Teil des Tests. Was passiert, wenn ein Fahrzeug ausfällt? Können andere Fahrzeuge einspringen? Wie schnell lassen sich Probleme beheben? Solche Tests helfen, Schwachstellen zu erkennen und vor der endgültigen Einführung zu beheben.

Die Ergebnisse des Pilottests dienen als Grundlage für Optimierungen. Abweichungen von den Erwartungen werden analysiert und entsprechende Anpassungen vorgenommen. Oft zeigt sich in dieser Phase, wo Nachbesserungen nötig sind, bevor das System vollständig ausgerollt wird.

Schulung, Support und Systemoptimierung

Nach einem erfolgreichen Pilottest ist die Einbindung der Mitarbeiter entscheidend. Alle Beteiligten müssen das System verstehen – von der Bedienung bis zum Verhalten in Notfällen.

Verschiedene Schulungsebenen sind erforderlich: Operateure lernen die tägliche Nutzung und einfache Wartungsaufgaben, Techniker werden in Fehlerdiagnose und erweiterte Wartung eingewiesen, und IT-Verantwortliche erhalten Einblicke in die Systemarchitektur und Integrationsmöglichkeiten.

Ein zuverlässiger technischer Support ist von Anfang an wichtig. Funktionen wie Ferndiagnose ermöglichen schnelle Problemlösungen, während bei komplexeren Störungen Techniker vor Ort unterstützen können. Ein klarer Eskalationsprozess sorgt dafür, dass Probleme effizient weitergeleitet werden.

Nach der Implementierung sollte das System kontinuierlich verbessert werden. Die Analyse der Betriebsdaten hilft, Optimierungsmöglichkeiten zu identifizieren – sei es durch Anpassung von Routen, Optimierung der Ladezyklen oder Verbesserung der Flottenkoordination.

Regelmäßige Leistungsüberprüfungen sind essenziell, um sicherzustellen, dass die definierten Ziele erreicht werden. Monatliche Berichte helfen, Trends zu erkennen und bei Bedarf frühzeitig Gegenmaßnahmen einzuleiten. Diese systematische Vorgehensweise sorgt dafür, dass das System langfristig effektiv bleibt und sich flexibel an neue Anforderungen anpasst.

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Tipps zur Maximierung der Investitionsrendite

Nachdem die grundlegenden Implementierungsschritte klar sind, spielt die Optimierung der Betriebspraxis eine entscheidende Rolle, um das volle Potenzial Ihrer Investition auszuschöpfen. Mit der richtigen Herangehensweise können sich die Investitionskosten schneller amortisieren und langfristig ein höherer Nutzen erzielt werden.

Energieeffizienz im Fokus

Energiekosten zählen zu den größten Betriebsausgaben. Durch intelligente Routenplanung und automatisiertes Lademanagement lassen sich diese Kosten spürbar senken. Gleichzeitig wird die Produktivität gesteigert, da Transportzeiten verkürzt und unnötige Fahrten vermieden werden.

"FTS sind mit energiesparenden Technologien ausgestattet. Sie können optimale Routen planen und effiziente Bewegungsmuster verwenden, um den Energieverbrauch zu minimieren. Dies trägt zur Nachhaltigkeit und zur Reduzierung von Umweltauswirkungen bei." – CREFORM Technik GmbH

Zusätzlich sorgt ein automatisches Lademanagement dafür, dass Fahrzeuge nur dann geladen werden, wenn es nötig ist – oft zu Zeiten mit günstigeren Stromtarifen. Der Einsatz moderner Lithium-Ionen-Batterien oder Brennstoffzellen bietet dabei eine deutlich höhere Energieeffizienz im Vergleich zu herkömmlichen Blei-Säure-Batterien. Dies ermöglicht einen durchgehenden Betrieb rund um die Uhr und maximiert die Auslastung.

Wachstum und Vielseitigkeit einplanen

Eine durchdachte Planung, die zukünftiges Wachstum berücksichtigt, kann langfristig erhebliche Kosten sparen. Modulare Systeme erlauben einen kosteneffizienten Einstieg und können bei Bedarf erweitert werden, sodass die Anfangsinvestitionen überschaubar bleiben.

Darüber hinaus bieten Fahrzeuge mit austauschbaren Aufbauten die Möglichkeit, verschiedene Ladungstypen und Einsatzgebiete abzudecken. Dies erhöht die Flexibilität und sorgt für eine bessere Auslastung der Systeme. Die Integration in bestehende ERP- oder MES-Systeme gewährleistet zudem eine kontinuierliche Anpassungsfähigkeit und eröffnet neue Einsatzmöglichkeiten.

Wartung und Support für langfristige Leistung

Ein zuverlässiger 24/7-Support sowie Ferndiagnosemöglichkeiten können Ausfallzeiten erheblich minimieren. Präventive Wartungsmaßnahmen verlängern die Lebensdauer der Fahrzeuge und verhindern teure, ungeplante Stillstände.

Serviceverträge, die die Verfügbarkeit von Originalersatzteilen sicherstellen, tragen ebenfalls zur konstanten Systemleistung bei. Regelmäßige Software-Updates sorgen dafür, dass die Leistungsfähigkeit der Systeme über Jahre hinweg erhalten bleibt – und das ohne zusätzliche Investitionen in neue Hardware.

Besonderheiten des deutschen Marktes

Der deutsche Markt ist bekannt für seine strengen Vorschriften, die sowohl die Auswahl von Systemen als auch die Kostenstruktur erheblich beeinflussen. Hier werfen wir einen genaueren Blick auf die relevanten Sicherheitsstandards und Qualitätsvorgaben, die für Unternehmen von Bedeutung sind.

Einhaltung deutscher Sicherheits- und Qualitätsstandards

Deutschland hat klare und verbindliche Vorgaben für fahrerlose Transportsysteme (FTS), die den sicheren Betrieb gewährleisten sollen. Zwei zentrale Richtlinien sind hierbei die VDI-Richtlinien 2710 (inklusive Blatt 6) und 2510 Blatt 1. Diese decken alle Phasen von der Planung und Realisierung bis hin zu Änderungen ab und bieten eine umfassende Orientierung für Betreiber und Hersteller.

"Bei der FTS-Planung sollten Sicherheitsanforderungen von Anfang an berücksichtigt werden. Der VDI-Statusreport ‚Fahrerlose Transportsysteme – Leitfaden Sicherheit' liefert Ihnen hierzu umfassende Informationen. Ergänzend beschreibt VDI 2510 Blatt 2 die relevanten Vorgaben für Betreiber und Hersteller von FTS." - Maschinenmarkt

Die VDI 2510 Blatt 1 legt den Fokus auf Infrastruktur und periphere Anlagen. Sie definiert Anforderungen an die Betriebsumgebung, wie z. B. Umweltbedingungen, Bodenqualität, Verkehrswege und Navigationselemente.

Zusätzlich müssen die eingesetzten Fahrzeuge den deutschen Sicherheitsstandards entsprechen. Dazu gehören unter anderem der Einsatz von Laserscannern, Vorhanglasern und Not-Aus-Tastern, die den Betrieb sicherer machen.

Lokale Kosten und Messstandards

In Deutschland werden alle Kosten in Euro (€) angegeben, wobei die Schreibweise mit Punkt als Tausendertrennzeichen und Komma als Dezimaltrennzeichen genutzt wird. Zudem sind die metrischen Maßeinheiten wie Meter (m), Kilogramm (kg) und Grad Celsius (°C) Standard.

Energiekosten sind ein bedeutender Faktor, da deutsche Industriestrompreise bei etwa 0,20 € pro kWh liegen. Durch den Einsatz intelligenter Ladestrategien, wie z. B. die Nutzung günstiger Nachttarife, können Unternehmen ihre Betriebskosten jedoch spürbar reduzieren.

Die Temperaturbereiche für industrielle Anwendungen werden in Celsius angegeben und bewegen sich typischerweise zwischen -10 °C und +50 °C. Flächen werden in Quadratmetern (m²) berechnet, während Hubhöhen in Millimetern (mm) oder Metern (m) angegeben werden.

Arbeitsschutzbestimmungen und Betriebssicherheitsverordnungen können zusätzliche Kosten verursachen. Dazu gehören beispielsweise Ausgaben für spezielle Kennzeichnungen, Schulungen oder regelmäßige Sicherheitsprüfungen. Diese Aspekte sollten bereits in der Planungsphase berücksichtigt werden, um böse Überraschungen zu vermeiden.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Dokumentationspflicht. Alle sicherheitsrelevanten Unterlagen müssen in deutscher Sprache vorliegen und den lokalen Normen entsprechen. Für internationale Anbieter kann dies zusätzliche Übersetzungs- und Anpassungskosten bedeuten, die in die Gesamtkosten einfließen sollten.

Fazit: Die richtige Entscheidung treffen

Die bisherigen Überlegungen zeigen klar, worauf es bei einem erfolgreichen FTS-Projekt ankommt. Um eine lohnenswerte Investition zu tätigen, braucht es eine sorgfältige Planung mit klar definierten Zielen und einer detaillierten Analyse der bestehenden Intralogistik.

Technische Aspekte wie Kompatibilität und Skalierbarkeit spielen eine entscheidende Rolle. Modulare Systemarchitekturen sorgen dafür, dass das System nicht vorzeitig veraltet und ermöglichen gleichzeitig ein kosteneffizientes Wachstum. Bei der Betrachtung der Gesamtkosten (Total Cost of Ownership) sollten nicht nur die Anschaffungskosten, sondern auch laufende Kosten wie Energieverbrauch und Wartung berücksichtigt werden. Smarte Ladestrategien können hier die Betriebskosten erheblich senken.

Sicherheitsstandards in Deutschland, darunter die VDI-Richtlinien, sind verbindlich und sollten von Anfang an eingeplant werden. Ebenso wichtig ist es, frühzeitig Schulungs- und Dokumentationsanforderungen zu berücksichtigen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.

Ein maßgeschneidertes System bietet den größten Mehrwert, da es optimal auf die spezifischen Anforderungen zugeschnitten ist. Pilottests vor der vollständigen Implementierung helfen, Risiken zu minimieren und wertvolle Erkenntnisse für Mitarbeiterschulungen und Prozessanpassungen zu gewinnen.

Die Zusammenarbeit mit einem verlässlichen Anbieter ist ein weiterer Schlüssel zum Erfolg. Ein guter Partner bietet nicht nur technischen Support, sondern sorgt auch für regelmäßige Updates und eine zuverlässige Versorgung mit Ersatzteilen.

Wenn alle wichtigen Faktoren – von der Planung über Skalierbarkeit und Kostenbetrachtung bis hin zur Sicherheit und Anpassungsfähigkeit – berücksichtigt werden, steht einer fundierten Investitionsentscheidung nichts im Weg. Ein durchdachtes FTS-System verbessert nicht nur die aktuelle Intralogistik, sondern schafft auch eine solide Grundlage für zukünftiges Wachstum.

FAQs

Welche Navigationstechnologie passt am besten zu den Anforderungen meines Unternehmens?

Die Auswahl der passenden Navigationstechnologie ist ein zentraler Faktor für den Erfolg eines fahrerlosen Transportsystems (FTS). Dabei stehen im Wesentlichen zwei Ansätze zur Verfügung: Konturnavigation und spurgeführte Navigation.

Bei der Entscheidung sollten Sie die Flexibilität, die vorhandene Infrastruktur und die Komplexität Ihrer Lagerumgebung genau analysieren, um die optimale Technologie für Ihre Anforderungen auszuwählen.

Wie stelle ich sicher, dass ein Fahrerloses Transportsystem problemlos mit meiner IT-Infrastruktur kompatibel ist?

Damit ein Fahrerloses Transportsystem (FTS) problemlos in Ihre bestehende IT-Infrastruktur eingebunden werden kann, gibt es einige wichtige Aspekte, die Sie berücksichtigen sollten. Eine sorgfältige Planung spielt dabei eine zentrale Rolle, um sicherzustellen, dass das System reibungslos mit Ihren aktuellen Prozessen und Technologien harmoniert.

Ein wesentlicher Punkt ist, dass das FTS über standardisierte Kommunikationsschnittstellen verfügt. Diese ermöglichen eine reibungslose Zusammenarbeit mit Ihrem Master-Steuerungssystem und erleichtern den Einsatz von FTS unterschiedlicher Hersteller sowie klassischer Systeme innerhalb derselben Umgebung. Standards wie VDA 5050 bieten hier eine hilfreiche Grundlage.

Darüber hinaus sollten Sie sicherstellen, dass Ihre bestehende Infrastruktur die Anforderungen des FTS erfüllt. Dazu zählen stabile Netzwerkverbindungen, geeignete Ladeeinrichtungen und ausreichende Sicherheitsmaßnahmen. Die enge Zusammenarbeit mit Ihrem IT-Team und den Anbietern ist entscheidend, um potenzielle Herausforderungen frühzeitig zu erkennen und effektiv anzugehen.

Welche langfristigen Kosten sollte ich bei der Anschaffung eines Fahrerlosen Transportsystems einplanen, um finanzielle Überraschungen zu vermeiden?

Wenn Sie ein Fahrerloses Transportsystem (FTS) anschaffen, sollten Sie nicht nur den Anschaffungspreis im Blick behalten, sondern auch die langfristigen Kosten genau kalkulieren. Diese können erheblich sein und beinhalten regelmäßige Ausgaben wie Wartung und Reparaturen. Je nach Nutzung und System können diese Kosten jährlich leicht mehrere tausend Euro betragen. Hinzu kommen oft jährliche Gebühren für Software-Updates und Support-Verträge, die häufig über 1.000 € liegen.

Darüber hinaus sollten Sie mögliche Investitionen in Systemupgrades berücksichtigen. Ein gutes Beispiel sind modernere Batterien wie Lithium-Ionen-Modelle, die mit einer automatischen Ladestation ausgestattet sind. Solche Batterien können pro Einheit zwischen 5.000 € und 10.000 € kosten. Diese Ausgaben können sich über die gesamte Lebensdauer des Systems summieren. Eine frühzeitige Planung ist daher entscheidend, um finanzielle Überraschungen zu vermeiden und das Budget langfristig zu sichern.

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